Aktuelles- FBO & Sprungbrett
Ankündigung Fachtag 2024: Kinderschutz im Fokus
Der Fachtag wird in Kooperation mit dem SFBB durchgeführt und findet am 19.06.2024 von 9.00-16.00 Uhr im Jagdschloss Glienicke statt.
‚Strukturelle Defizite beim Gewaltschutz in Aufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften zeigen, dass diese Einrichtungen keine Orte sind, die ein kindgerechtes Aufwachsen begünstigen.‘
(UNICEF/Deutsches Institut für Menschenrechte 2020:69)
Der Fachtag nimmt die Lebenswelten von Kindern, die in Aufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften leben, in den Fokus. Es wird geschaut, was es für Kinder mit diesen vielfältigen Lebensrealitäten braucht, um ihre Rechte zu stärken und Kinderschutz sicherzustellen. Es wird unter anderem der Frage nachgegangen, welche strukturellen Veränderungen notwendig sind, um die Sicherheit der Kinder besser zu gewährleisten sowie präventiven und reaktiven Kinderschutz nachhaltig zu verankern. In einem Fachvortrag und Workshops wird sich daher auf dem Fachtag unter anderem mit folgenden Fragen beschäftigt:
Wie können wir innerhalb unserer Arbeit den Kinderschutz sicherstellen?
Was hat Partizipation mit Kinderschutz zu tun?
Wie stärken wir die Kinder?
Wie können Beschwerdeverfahren diskriminierungssensibel gestaltet werden?
Welche Informationen brauchen die Eltern und Familien der Kinder?
Anmeldungen über das SFBB!
FBO Fachtage 2023
Nach fünf Jahren in der Praxis, fanden am 12. und 13. Oktober 2023 die ersten trägerübergreifenden Fachtage für die Fachkräfte der FBO-Gruppen statt. Thema der Fachtage war die Zusammenarbeit mit den Eltern. Die Fachtage fanden im Willy-Brandt-Haus in der Wilhelmstraße 140, 10963 Berlin statt.
Der FBO- und somit trägerübergreifende Austausch ist besonders wichtig, denn der Alltag in den FBO-Gruppen ist zwar an den Alltag in den Regel-Kitas angelehnt, aber dennoch ist es eine ganz andere Art der Arbeit mit eigenen Rahmenbedingungen und Herausforderungen wie zum Beispiel: hohe Fluktuation, gehäuftes Auftauchen von Sprachbarrieren, deutlich reduzierter zeitlicher Rahmen sowie die räumlichen Gegebenheiten. Die FBO-spezifischen Herausforderungen und Rahmenbedingungen haben ohne Frage Einfluss auf die pädagogische Arbeit und natürlich auch auf die Zusammenarbeit mit den Eltern. Umso wichtiger ist es, diese Themen FBO-übergreifend zu bearbeiten und ins Gespräch darüber zu kommen, wie in diesem Fall die Zusammenarbeit mit den Eltern in FBOs unter Berücksichtigung der Besonderheiten aussehen kann. Genau dies ist im Rahmen der Fachtage geschehen.
In vier Workshops, wurde die Zusammenarbeit mit den Eltern aus verschiedenen Perspektiven beleuchten, bzw. wurden in den Workshops Faktoren in den Blick genommen, die das Leben der Eltern und Familien beeinflussen können bspw. die rechtlichen Rahmenbedingungen.
Workshop 1: Asyl- und Aufenthaltsrecht mit Alexander Gorski. Er ist Rechtsanwalt im Migrations- und Strafrecht. Er arbeitet eng mit sozialen Trägern wie Fixpunkt e.V. und Gangway e.V. zusammen und bietet in diesem Rahmen jeden Mittwoch eine kostenlose Rechtsberatung im Görlitzer Park an.
Inhalt: Im Workshop Asyl-und Aufenthaltsrecht wurden Basiskenntnisse zum Asylverfahren, den verschiedenen Schutzformen vermittelt sowie die Auswirkungen der rechtlichen Rahmenbedingungen auf die Lebenswelten der Familien diskutiert. Kenntnisse bezüglich der rechtlichen Rahmenbedingungen und Verfahrensabläufe sind vor allem auch deshalb für die Fachkräfte relevant, weil das zu einem besseren Verständnis der Herausforderungen und Lebensrealitäten der Eltern führt.
Workshop 2: Eltern als Spiegel unserer Arbeit?!Gelingende Elternarbeit mit Anika Löhnert, Julia Wilhelm, Isabell Zerbe, Christian Johannes, Rebecca Foth & Sandra Leidert der Einhorn gGmbH. Sie sind Sozialarbeiter:innen im Bereich Kita. Sie beraten und begleiten Eltern und pädagogische Fachkräfte in insgesamt 22 Kitas des Eigenbetriebs Kindergärten-City in vier Bezirken.
Inhalt: Im Workshop Eltern als Spiegel unserer Arbeit, der eigens für die Fachtage der FBO-Gruppen konzipiert wurde, ist die Zusammenarbeit mit den Eltern sehr praxisnah besprochen worden. Es wurden die Vorteile einer guten Zusammenarbeit mit den Eltern für Kinder, Eltern und Fachkräfte besprochen, die Begriffe Elternarbeit, Zusammenarbeit mit den Eltern und Bildungspartnerschaft diskutiert sowie Möglichkeiten der Einbindung der Eltern den verschiedenen Partizipationsstufen zugeordnet und diskutiert wo Partizipation sinnvoll ist und wo Vorstufen von Partizipation evtl. mehr Sinn machen.
Workshop 3: Erschöpfte Ressourcen- Psychische Erkrankungen und Auswirkungen auf Familien mit Jannis Seidemann und Swantje Siegmund von NOW! in Potsdam. Sie unterstützen in einem multiprofessionellen Team psychisch belastete Familien. Swantje Siegmund ist Musiktherapeutin und leitet die Beratungsstelle von NOW!. Jannis Seidemann ist Sonderpädagoge, Lehrbeauftragter der FH Potsdam und Geschäftsleitung von NOW!.
Inhalt: In diesem Workshop wurden die Auswirkungen psychischer Erkrankung bzw. Belastung der Eltern auf die Kinder und das Familienleben besprochen. Ein besonderer Fokus lag auf den Krankheitsbildern Depression und Trauma. Zudem wurden den Fachkräften verschiedene Übungen für die Kinder vorgestellt, welche die Resilienz dieser fördern können, bzw. die Resilienzförderung unterstützen. Auch Anlaufstellen in Berlin, an die betroffene verwiesen werden können würden den Fachkräften vorgestellt.
Workshop 4: Vorurteilsbewusste Elternarbeit mit Anke Krause. Sie ist Dipl.-Päd. Erz.Wiss. & Mitentwicklerin des Ansatzes Vorurteils-bewusste Bildung und Erziehung in der Fachstelle Kinderwelten. Seit über 10Jahren selbständig im Bereich diskriminierungssensible Bildungsarbeit als Trainerin, Beraterin und Coachin für Einzelpersonen und Gruppen. Trainerin für Verbindende Kommunikation auf der Grundlage der Arbeit von Marshall. B.Rosenberg.
Inhalt: Im Workshop von Anke Krause wurden die Grundlagen der vorurteilsbewussten Elternzusammenarbeit dargelegt. Außerdem wurde mit Übungen dazu angeregt sich mit der eigenen Haltung und den eigenen Erfahrungen auseinanderzusetzen. Selbstreflexion als wichtiges Mittel bei der vorurteilsbewussten Elternzusammenarbeit.
Ein großer Dank geht an die Stiftung Parität und die Deutsche Kassenlotterie, denn nur durch die finanzieller Unterstützung dieser, war es möglich den Fachtag in dieser Form und diesem Umfang stattfinden zu lassen.